Die Hure des Highlanders (German Edition) by Cassandra Norton

Die Hure des Highlanders (German Edition) by Cassandra Norton

Autor:Cassandra Norton [Norton, Cassandra]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Ein heiß ersehnter Gast

Jeanne sah Aidan erst zur Hochzeit wieder. Wie die anderen Highlander trug er die traditionelle Kleidung Schottlands. Sein braunes Haar wallte über ein helles, leinenes Hemd und das Muster seines Rocks verriet den Clan, dem er vorstand. An seiner Schulter prangte eine gewaltige silberne Spange, in deren Mitte ein violetter Edelsten funkelte, und welche die lange Stoffbahn zusammenhielt, aus der sowohl Rock als auch Überwurf gewickelt waren.

Das Schwert mit dem üppig in verschlungenen Mustern verzierten Griff an der Seite und eine flache Mütze leicht schräg auf dem Kopf, überragte er alle anderen um Haupteslänge. Von Jeanne ganz zu schweigen, die ihm gerade mal bis zur Brust reichte.

Der Hof hatte sich in der Kapelle des Schlosses versammelt und erwartete die Ankunft der Braut.

Als sie eintraf, machte Aidan einen kleinen Schritt zurück, damit Jeanne ihre Freundin besser sehen konnte, während sie den Mittelgang hinunter ging.

Es versetzte Jeanne einen Stich, als sie sah, dass Mary Schwarz trug. Ein übles Omen für eine Braut, doch wollte sie damit wohl in Erinnerung bringen, dass sie Witwe war.

Darnley selbst war in strahlendes Silber gewandet. Es gab wohl keinen Fingerbreit an seinem Wams oder seinen Beinkleidern, der nicht mit Edelsteinen oder Silberfäden bestickt war. Und selbst darüber waren noch Ketten und Broschen angebracht. Seine Finger bogen sich unter der Last der Ringe, die mit wachteleigroßen Edelsteinen verziert waren.

Aus der herrschenden dunklen Kleidung in der Kapelle, stach er schillernd hervor wie ein Diamant aus der Asche.

Die Trauung wurde nach katholischem Ritus vollzogen, denn auch der Bräutigam entstammte einem der wenigen verbliebenen katholischen Adelsgeschlechter Englands.

Mary wirkte gesammelt und dabei tief in die Zeremonien und Gebete versunken.

Auch Darnley wirkte bewegt, wenn er nicht gerade umherschaute und jenen zuzwinkerte, die er unter den Gästen erkannte.

Nachdem die beiden sich das Jawort gegeben hatten, verließen sie unter Musikbegleitung die Kapelle und der Hofstaat folgte ihnen.

Aidans Verschwiegenheit irritierte Jeanne. Warum auch immer – aber sobald sie von ihm getrennt wurde, fühlte sie sich in diesem Palast verlassen. Nur an seiner Seite empfand sie Sicherheit.

Als sich nun aber, beim Auszug des Brautpaares ihre Blicke trafen, dunkel und konzentriert, schnürte es ihr die Kehle zu.

Er stand ganz ruhig und hatte nur Augen für Jeanne.

Es war ihr, als wolle er ihr etwas mit diesen Blicken sagen, doch sie verstand es nicht.

Sie lenkte sich ab, indem sie das Königspaar beobachtete, das die Glückwünsche der versammelten Granden entgegennahm.

Sämtliche Herrscherhäuser hatten Abgesandte mit prachtvollen Geschenken geschickt und es gab jede Menge zu bestaunen und mit Vivat- Rufen zu bedenken.

Mary war in ihrem Element. Sie strahlte und plauderte.

Ihr Kleid hatte sie inzwischen gewechselt und prunkte nun in einem Gewand, das dem ihres Gatten exakt nachempfunden war. Der gleiche Stoff, die gleiche Farbe. Sogar die Edelsteine, die sie trug, ähnelten jenen Darnleys.

Und auch Rizzio, der zu Marys Linker stand, war prunkvoll gewandet und ähnelte eher einem Edelmann, denn einem Privatsekretär.

Er verbeugte sich vor den vorbeidefilierenden Gratulanten, als nehme er ebenfalls deren Glückwünsche entgegen und niemandem schien dieses unziemliche Verhalten aufzufallen.

Außer ein paar Männern, die sich um Brackenridge geschart hatten und mit düsteren Mienen das heitere Treiben beobachteten.



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